Jagdliche Prüfungen für Teckel

Bei der Vorstellung des Prüfungskataloges beziehen wir uns auf die Prüfungsordnung des Deutschen Teckelklubs e. V, gegr. 1888 (DTK).

Wer beabsichtigt, seinen Teckel auf einer Prüfung zu führen, sollte sich frühzeitig eine Prüfungsordnung beschaffen und sie gründlich studieren. Wir möchten auch jedem raten, vor der eigenen Teilnahme Prüfungen zu besuchen. Man sammelt Erfahrungen, und der Lerneffekt ist meist immens.

Nachfolgend werden wir die wichtigsten Prüfungen vorstellen, und dabei aber auf die Darstellung des Prüfungsziels beschränken. Die Staffelung der Leistung innerhalb der einzelnen Bewertungsfächer und die daraus resultierende Platzierung ist der Prüfungsordnung zu entnehmen.

Als Voraussetzung für die Teilnahme an Jagdgebrauchsprüfung schreibt der DTK den Nachweis der Schußfestigkeit vor. Dafür werden die Teckel einzeln und unangeleint im freien Feld geprüft. Während einer freien, vom Hundeführer weggehenden Suche, werden sobald der Abstand des Teckels vom Führer und Schützen mindestens 30 m beträgt, zwei Schrotschüsse abgegeben. Dabei darf der Hund keine Angstreaktion zeigen, sich weder verkriechen noch ausreißen.


Spurlautprüfung

Bei der Spurlautprüfung handelt es sich um eine reine Anlagenprüfung, die im Feldrevier durchgeführt wird.

Prüfungsteilnehmer, Helfer und Richter bilden eine Treiberkette. Sobald ein Hase hochgemacht wird, erhält der Hundeführer eine Einweisung. Der Teckel, der den Hasen nicht eräugt haben darf, wird angesetzt und soll in einer freien Suche die Hasenspur aufnehmen, ihr lauthals folgen und sie sicher halten. Überschießt der Hund die Spur, muss sein Laut verstummen.

Bewertet werden Nase, Spurlaut, Spurwille und Spursicherheit auf der Hasenspur, wobei Bewuchs, Boden- und Witterungsverhältnisse berücksichtigt werden.


Stöberprüfung

Voraussetzung zur Zulassung zur Stöberprüfung ist der Nachweis des Spurlauts. Die Prüfung wird im Waldrevier durchgeführt, in dem geschlossene Waldparzellen und Dickungen in ausreichender Größe (ca. 1 ha) mit Vorkommen von Schalenwild, Hasen und Raubwild vorhanden sind.

Es werden einerseits die eigentliche Stöberarbeit und andererseits die Abrichtungsfächer geprüft. Der Teckel wird von seinem Führer in die Dickung geschickt, die er dann selbständig, ausdauernd und weit greifend absucht. Aufgestöbertem Haarwild soll er lauthals folgen, bis es das Treiben verlässt. Findet ein Hund nicht, wird ein zweiter Teckel zu einer „Kontrollsuche“ in die Dickung geschickt. Stöbert dieser Wild auf, gilt die Arbeit des ersten Hundes als „Fehlsuche“; findet auch der zweite Dachshund nicht, gilt die Dickung als wildleer.

Bewertet werden das Benehmen beim Stöbern, die Ausdauer bei der Suche und das Finden. Ein Teckel, der binnen einer Stunde ohne erkennbare Verbindung zu der ihm gestellten Aufgabe nicht zum Hundeführer zurückkehrt, hat die Prüfung nicht bestanden.

Bei den Abrichtungsfächern werden die Führigkeit, das Ablegen und Schußruhe sowie das Benehmen auf dem Stand geprüft:

Bei der Führigkeit muss der Teckel seinem Hundeführer, frei oder an der Umhängeleine, an der Seite durchs Stangenholz folgen, Hindernisse geschickt überwinden oder ihnen ausweichen, ohne vorzupreschen oder den Führer bei der Pirsch zu behindern.

Zur Bewertung des Ablegens und der Schußruhe wird der Teckel an einem Rucksack oder ähnlichem, angeleint oder frei, abgelegt. Der Hundeführer entfernt sich außer Sichtweite. Der Hund bleibt mindestens fünf Minuten abgelegt. Während dieser Zeit werden zwei Schrotschüsse abgegeben. Der Teckel darf seinen Platz nicht verlassen noch Laut geben oder winseln.

Beim Standtreiben muss sich der Hund bei seinem Führer ruhig verhalten: Er darf weder winseln noch Laut geben, nicht an seinem Führer hochspringen oder sich von seinem Platz entfernen.


Schweißprüfung auf künstlicher Wundfährte

Zugelassen sind nur Teckel, die älter als zwölf Monate sind. Die Prüfung wird in Revieren mit ausreichend großen Waldflächen (mindestens 20 ha) durchgeführt.

Die Standzeit der Fährten beträgt mindestens 20 Stunden, bei der erschwerten Schweißprüfung 40 Stunden. Die Fährten, die drei möglichst rechtwinklige Haken aufweisen sollen, müssen 1 000 bis 1 200 Meter lang sein und durch wildreiche Revierteile führen. Der Anschuss soll, der Natur entsprechend, auf Feldern, Wiesen oder Kulturen vor dem Walde liegen. Für das Tupfen bzw. Tropfen der Fährten wird Wildschweiß verwendet (maximal 1/4 1tr.); die Wundbetten und der Anschuss werden mit Schnitthaar versehen. Als Wild ist Schalenwild zu verwenden.

Der Teckel hat Riemenarbeit zu leisten. (Eine Besonderheit stellt hier die Arbeit von Totverbellern und Totverweisern dar, bei denen die Riemenarbeit über 750 m durchgeführt wird und danach in der freien Suche gefunden werden soll.) Die Arbeit erfolgt am mindestens 6 m langen, gänzlich abgedockten Schweißriemen.

Bewertet werden die Arbeitsweise auf der Rotfährte, die Fährtensicherheit und der Finderwille. Bei der Nachsuche darf der Führer mit seinem Teckel selbständig vor- oder zurückgreifen, gegebenenfalls den Hund auch abtragen. Kommt der Teckel mehr als 75 m von der Fährte ab, ohne dass der Hundeführer dies merkt, erfolgt ein Abruf durch die Richter. Beim dritten Abruf gilt die Arbeit als nicht bestanden.


Vielseitigkeitsprüfung

Die Vielseitigkeitsprüfung gilt als „Meisterprüfung“ der Teckel. Sie umfasst alle bisher dargestellten Prüfungen: Schweißarbeit, Stöberarbeit und Spurlautarbeit sowie die Abrichtungsfächer mit wenigen Abänderungen. Die Länge der Schweißfährte (Standzeit: 20 Stunden) wird auf 600 m reduziert. Bei der Stöberarbeit wird auf eine Bewertung des Faches „Finden“ verzichtet.


Wassertest

Der bestandene Wassertest gilt zugleich als Nachweis der Schußfestigkeit.

Eine erlegte Ente wird unter gleichzeitiger Abgabe von zwei Schrotschüssen so in tiefes Wasser geworfen, dass der zu prüfende Teckel eine Schwimmstrecke von ca. 8 m bis zur Ente und auch die gleiche Entfernung wieder zum Ufer hat. Der Test soll beweisen, dass der Hund in der Lage ist, gelegentlich eine geschossene Ente aus dem Wasser zu holen. Bewertet werden die Wasserfreudigkeit und das Bringen.


Prüfung für Kleinteckel: Kaninchenschleppe und Herausziehen

Zugelassen sind nur Teckel, die den Spurlautnachweis erbracht haben.

Der Kleinteckel soll auf dieser Prüfung seine Befähigung unter Beweis stellen, dass er Wildkaninchen, die sich bei der Jagd, krankgeschossen, noch den Bau aufsuchen, finden und herausziehen kann.

Für die Prüfung wird ein möglichst frisch erlegtes Wildkaninchen ca. 250 m durch den Bestand geschleppt und mit Hilfe eines Stockes etwa 1 m tief in einem Kaninchenaltbau mit mehreren Ein- und Ausfahrten abgelegt. Der Anschuss ist mit Bauchwolle zu markieren, die Schleppe muss einen Haken aufweisen.

Der Teckel soll über 200 m Riemenarbeit leisten und wird dann geschnallt. Er soll den Bau zügig annehmen, das Kanin herausziehen und in Besitz nehmen bzw. seinem Führer bringen. Bewertet werden die Suche am Riemen, die Freisuche, das Herausziehen und das Verhalten am Wild.